Glossar / Vokabular

In Abhängigkeit des zur Herstellung verwendeten Traubenmaterials lassen sich wichtige Champagner Arten unterscheiden.

Jahrgangschampagner ("Millésime" genannt)

Jahrgangschampagner dürfen nur aus den Weinen eines Jahres hergestellt werden, während andere Champagner üblicherweise Weine aus verschiedenen Jahren enthalten. Jahrgangschampagner werden deshalb nur in den besten Jahren hergestellt. Falls die Ernte nicht überzeugend ist, produzieren Champagnerhäuser keinen Jahrgangschampagner, sondern verwenden die Ernte für ihre „normalen“ Champagner.

Da es sich bei Jahrgangschampagner um den besten der besten Champagner handelt, sind natürlich auch die Preise deutlich höher als bei Nicht-Jahrgangs-Champagner. Deshalb erhalten Jahrgangschampagner viel Aufmerksamkeit von Experten und Kritikern.

Die weltweit einflussreichsten Weinkritiker und Weinpublikationen sind der Wine Advocate (herausgegeben von Robert Parker), der Wine Spectator und der Decanter.

Wine Advocate und Wine Spectator sind amerikanische Fachmagazine, die eine Skala von 50 bis 100 Punkten verwenden, um Champagner zu beurteilen. Je höher der „Score“, desto besser der Champagner. Decanter ist eine britische Fachzeitschrift, die eine 5-Punkte Skala verwendet, wobei 5 Punkte für einen außergewöhnlich guten Champagner stehen.

 

Cuvée

Einerseits ist mit Cuvée der Most gemeint, der als erstes aus der Weinpresse abläuft. Im Regelfall hat dieser Saft die höchste Qualität.

Darüber hinaus nennen Champagnerhäuser ihre verschiedenen Abfüllungen ebenfalls Cuvées.

 

Premier Cru und Grand Cru

In der AOC Champagne werden in 319 Dörfern und Gemeinden (sogenannte Crus) Reben angebaut, um Champagner zu erzeugen. Diese Crus werden auf einer Skala von 80 bis 100 bewertet, da sie sich hinsichtlich Bodenqualität, Mikroklima und so weiter unterscheiden.

Grand Crus erhalten die höchste Bewertung (100). 17 Dörfer und Gemeinden haben zur Zeit diesen exklusiven Status (zum Beispiel Ambonnay, Avize, Aÿ, Bouzy, Cramant, Le Mesnil-sur-Oger, Tours-sur-Marne). Nur etwas mehr als 10% der Rebfläche der Champagne sind als Grand Cru deklariert.

Premier Crus müssen eine Bewertung zwischen 90 und 99 erhalten. Zur Zeit dürfen sich 44 Gemeinden mit diesem Titel schmücken, darunter zum Beispiel Chouilly, Hautvillers und Mareuil-sur-Aÿ. Etwa 15% der gesamten Rebfläche hat Premier Cru Status.

Bei der Ernennung zum Premier Cru oder Grand Cru ist die Rebsorte von Bedeutung. Nur Pinot Noir und Chardonnay können Grand Cru Status erhalten.

Grand Cru und Premier Cru Status spielen eine wichtige Rolle bei der Entlohnung der Weinbauern. Der vom Verband CIVC festgesetzte Preis für Traubenmaterial wird für Grand Crus zu 100 Prozent bezahlt und für alle anderen Crus je nach ihrer Bewertung auf der Skala von 80-100. Allerdings können die Weinbauern jedoch die Preise frei mit ihren Abnehmern frei verhandeln.

Ein Champagner darf nur als Grand Cru oder Premier Cru bezeichnet werden, wenn alle Trauben auch aus derartig deklarierten Gemeinden stammen. Ein Grand Cru oder Premier Cru Champagner muss nicht unbedingt zu 100 Prozent aus Trauben eines bestimmten Crus bestehen, sondern es können unterschiedliche Crus (mit dem richtigen Status natürlich) assembliert werden.

Fazit:

Grand Cru und Premier Cru Champagner sind Champagner, die aus besserem Traubenmaterial hergestellt wurden als „normaler“ Champagner. Dabei ist Grand Cru nochmals besser als Premier Cru.

 

Blanc de Blancs

Wörtlich übersetzt bedeutet Blanc de Blancs „Der Weiße der Weißen“. Damit handelt es sich also um einen Champagner, der nur aus weißen Trauben hergestellt wird. Das ist ungewöhnlich, denn die meisten Champagner enthalten sowohl weisse (Chardonnay) wie rote Trauben (Pinot Noir, Pinot Meunier).

Früher durften auch heute unbedeutende Rebsorten wie Pinot Blanc und Petit Meslier zur Erzeugung von Blanc de Blancs Champagner verwendet werden. Seit 1980 dürfen Blanc de Blancs aber nur noch auf Chardonnay basieren. Berühmte Anbaugebiete für diese Rebsorte sind Cramant, Mesnil und Avize.

Junge Blanc de Blancs Champagner haben oft einen Stich ins grünliche und ihr Bouquet ist floral geprägt. Sie eignen sich hervorragned zur Lagerung. Gereifte Blanc de Blancs Champagner haben oft eine ins Goldene gehende Farbe und verströmen ein Bouquet, das an Brot und Biskuit erinnert.

Blanc de Blancs Champagner sind meistens teurer als andere Champagner, da die Chardonnay Trauben teurer sind als Pinot Noir und viel teurer als Pinot Meunier.

Während Blanc de Blancs schon seit dem 17. Jahrhundert produziert wurden, gilt das Champagnerhaus Salon in Mesnil-sur-Oger als Erfinder des Namens. Der legendäre Gründer Eugene-Aimé Salon führte seinen Blanc de Blancs in den 1920er Jahren in die Pariser Nachtclubs ein und erzielte große Erfolge. Mittlerweile haben viele renommierte Champagner Marken wie Taittinger, Pol Roger, Ruinart, Roederer und Krug außergewöhnliche Blanc de Blancs im Angebot. Viele andere prominente Champagner Marken stellen aber keinen Blanc de Blancs Champagner her, was ihn natürlich bei vielen Champagnerliebhabern nur noch begehrter macht.

 

Blanc de Noirs

Im Französischen bedeutet Blanc de Noirs „Der Weiße aus den Schwarzen“. Damit handelt es sich also um einen Champagner, der ausschließlich aus blauen (auch als roten oder schwarzen bezeichnet) Trauben hergestellt wird.

Blanc de Noirs Champagner werden hauptsächlich aus Pinot Noir und Pinot Meunier in der Gegend um Ay, Bouzy und Verzenay erzeugt. Pinot Noir gibt dem Champagner Struktur und Körper, während Pinot Meunier eher würzige Fruchtnoten beisteuert. Blanc de Noirs Champagner gelten allgemein als stark fruchtbetont und können an Äpfel, Birnen, Kirschen, Erdbeeren erinnern. Sie eignen sich bestens zu kräftigen Speisen, die einen normalen Champagner leicht dominieren könnten.

Blanc der Noirs Champagner sind sehr selten, obwohl Pinot Noir und Pinot Meunier 76 Prozent der Rebfläche in der Champagne ausmachen.

 

Rosé

Rosé Champagner ist ein ganz besonderer Champagner. Denn er hat eine leicht rötliche Farbe. Diese kann er auf zwei Arten bekommen haben.

1. Rosé Champagner durch Hinzufügen von Rotwein (Rosé d’Assemblage)
Obwohl Champagner aus roten Trauben erzeugt wird, ist er eigentlich nie rot. Das kommt daher, dass der Saft der roten Trauben klar ist – also nicht rot. Die rote Färbung eines Rotweins kommt immer daher, dass der Traubensaft während der Gärung im Kontakt mit den Traubenschalen ist. Dabei lösen sich die Farbpigmente aus den Schalen, und aus weißem Traubensaft wird roter Wein.

Um aus weißen Grundweinen einen Rosé Champagner zu erzeugen, wird in den meisten Fällen etwas Rotwein bei der Assemblage hinzugefügt. Der Geschmack des Champagners ändert sich dadurch leicht. Üblicherweise wird er etwas fruchtiger und körperreicher.

2. Rosé Champagner durch Schalenkontakt herstellen (Rosé de Saignée)
Besonders hochwertige Rosé Champagner werden auf diese Methode hergestellt. Dabei bleibt ein kleiner Teil der Pinot Noir oder Pinot Meunier Traubenschalen im Kontakt mit dem Most während der Gärung. Experten erkennen auf diese Weise hergestellte Rosé Champagner an ihrem deutlich stärkeren Bouquet. Diese kräftigen Champagner harmonieren sehr gut mit Speisen, die eher einen leichten Rotwein wie einen Burgunder erfordern.

In den letzten Jahren hat Rosé Champagner einen gewaltigen Aufschwung erfahren. Die meisten großen Champagner Marken bieten Rosé Champagner an, und vielen gilt er als der „Szene-Champagner“.